Kein Test, kein Anspruch auf Perfektion in irgendeiner Form.
Nur ausprobiert und Spaß gehabt! Eins aber vorweg: So edel und massiv hätte ich das Objektiv für den Preis bei weitem nicht erwartet. Das Viltrox kommt ganz im zeitgemäßen Sigma- "Art" oder Zeiss Look & Feel. Und schwer ist es. Ich würde sagen, es besteht ausschließlich aus Metall und Glas. Ganz klassisch. Breiter Fokusring. Geschmeidiger, gedämpfter Lauf. Lautloser und sehr schneller Autofokus Antrieb. Wirklich rundherum schön! An die X-T1 mit Batteriegriff passt es wie angegossen.
Auch bei der Verpackung wurde nicht gegeizt. Sehr elegant gemacht. Gleichzeitig ist das Objektiv darin geradezu hermetisch geschützt, für seine weite Reise. Meins kam ganz frisch aus China, in überschaubarer Zeit.
Ein nettes Säckchen gibt es auch noch dazu ;-)
(Alle Produktfotos sind mit der Fuji X-E1 und einem adaptierten Sony DT 1.8/ 35mm bei Blende 1,8 gemacht)
Jetzt geht's aber los.
Die ersten Aufnahmen mit dem Viltrox 85mm:
Und gleich mal die Ohren ab ;-) aber was ich sehen wollte kann man ganz gut erkennen: Schärfe und Auflösung sind wirklich sehr gut. Hier nochmal in größer:
Was ich eigentlich wissen wollte:
Was leisten eine DSLM - noch dazu eine nicht mehr ganz taufrischen Baujahrs - und eine Linse, welche mit Sicherheit Portraitfotografen als Zielgruppe hat, im Hinblick auf den Autofokus. Und zwar dann, wenn die Motive wuselig sind und sich schnell bewegen. Also der Autofokus im "Verfolger" Modus AF-C.
Und ich habe gestaunt:
Lediglich bei 40 von über 300 Aufnahmen lag die Schärfe so weit daneben, dass die Bilder für die Tonne waren. Natürlich sind nicht die restlichen 240 Aufnahmen ausnahmslos tolle Fotos. Bedingt durch die Unberechenbarkeit der Models kommt eine ganze Menge weiterer Ausschuss zustande, aber mit so viel Ausbeute an hübschen, lustigen Bildern hätte ich ganz ehrlich niemals gerechnet!
Zur Einstellung: Wenn hier in der Toskana die Sonne scheint dann ist es so hell, dass es mir nicht möglich war, das Viltrox gnadenlos mit Offenblende auszuprobieren. Leider geht die X-T1 nur bis 1/4000s. (Ja ok, ich hätte den elektronischen Verschluss probieren können. Hinterher ist man oft schlauer). Mit Blende 2.0 und ein bisschen Reduzierung der Lichter in der RAW Entwicklung hat es aber in etwa geklappt.
Mit mehr oder weniger statischem Motiv und gutem Auflicht ist erwartungsgemäß alles ok.
Bewegung auf die Kamera zu, das bedeutet bei dem kleinen Motiv = geringem Motivabstand schon eine gewisse Herausforderung. Hier habe ich eine Serie gemacht, ca. 50% der Bilder waren perfekt auf die Augen fokussiert.
Eine unvermittelte, plötzliche Bewegung. Kamera und Objektiv (und Fotograf) haben brav reagiert.
Hier habe ich den Autofokus ein bisschen unter Stress gesetzt, indem ich durch ein Grasbüschel "hindurch" fotografiert habe. Hat tadellos funktioniert.
Jetzt wird es heftig: Die schnellen und unvorhersehbaren Bewegungen tobender Katzenbabys schaffen viele gestandene DSLRs in Kombination mit Top- 70-200mm 1:2,8 Objektiven nicht so gut einzufangen! Auch für den Fotografen ist die Herausforderung gegeben, darum hatte ich hier einen etwas größeren Aufnahmeabstand. Die Bilder sind nachträglich zugeschnitten, auf ca. die Hälfte bis ein Drittel der ursprünglichen Größe. Dafür geben sie noch ganz schön was her finde ich.
Nur so als Anhaltspunkt: Die Katzenbabys springen so schnell herum, dass es nicht selten sichtbare Bewegungsunschärfe bei Verschlusszeiten von 1/1000s. und kürzer gibt! Da hat auch der Autofokus mächtig was zu tun.
Nochmal versucht, den Autofokus absichtlich etwas zu verwirren, aber er hat brav die Katzen verfolgt und nicht auf den Bambus scharfgestellt.
Noch einige Bilder von der Session. Nicht bei jeder Aufnahme liegt die Schärfe tausendprozentig perfekt, aber wie gesagt, ich bin völlig überrascht, dass das überhaupt so gut geklappt. Von der Abbildungsqualität des Viltrox 85mm 1:1,8 STM bin ich restlos begeistert. Eigentlich ist das Objektiv alleine schon ein Grund, sich eine Fuji anzuschaffen ;-)
Ich denke, die Wenigsten werden das Viltrox 85mm auf diese Art und Weise zweckentfremden, wobei ich sagen muss, dass es für mich ganz erfrischend war, Tierfotos mit so ungewöhnlich wenig Brennweite zu machen. Ich musste mich halt (noch-) mehr bewegen, was bei so kleinen Tieren bedeutet, sich bei jedem Positionswechsel aufs neue auf den Boden zu schmeißen, um mit den Models auf Augenhöhe zu sein. Das hält jedenfalls fit! Und durch die hohe Lichtstärke habe ich ja trotz der kurzen Brennweite immer noch einen sehr guten Freistellungseffekt.
Ich bin mir aber sicher, für den eigentlich gedachten Einsatzzweck ist das Viltrox 85mm auch sehr gut zu gebrauchen.
Falls ich eine gewisse Neugier geweckt haben sollte:
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