Los gehts
Das Jahr 2019 stand vom ersten Tag an unter dem Stern des Projekts Podere Cancelli. Während der Wintermonate Januar und Februar hatte ich mich um meinen umfangreichen Bestand an Baumaschinen gekümmert: Welche sollten verkauft werden, welche werden gebraucht und kommen mit? Letztere habe ich grundlegend auf Vordermann gebracht, denn in den geplanten zwei Jahren Umbauzeit wird für Wartung eher keine Zeit sein. Auf die muss ich mich einfach verlassen können.
Danach ging es an den Bau unseres vorübergehenden Zuhauses. Wir wollen vor Ort sein, wenn das Podere renoviert wird. Cancelli bietet im aktuellen Zustand jedoch in keinster Weise einen bewohnbaren Raum. Uns irgendwo in der Nähe einzumieten dürfte mit Pferden, Bengalen und Koi auch eher schwierig bis unmöglich sein. Also haben Diana und ich beschlossen, uns eines dieser schnuckeligen 'Tiny- Houses' auf Basis alter Seecontainer zu erschaffen. Die fand ich sowieso schon immer faszinierend.
Die Container
16. April 2019
Unsere beiden Seecontainer zum drin wohnen haben wir uns bei der Firma Kloiber persönlich ausgesucht. Da ich es gerne mag wenn Dinge Geschichten erzählen und außerdem ein gewaltiger Preisunterschied besteht, haben wir uns für Gebrauchte entschieden, inklusive sämtlicher Beulen und Schrammen. Wir haben die "High Cube" Variante gewählt, da beim Standard Container nach der Wärmedämmung nur noch eine Raumhöhe von ca. 2,20 Metern zur Verfügung stünde. Mit dem High Cube haben wir dagegen angenehme 2,50 Meter nach Dämmung.
Einen dritten Container, welcher mir als Werkstatt dienen wird, hat mir unser langjähriger Fuhr- und Kranunternehmer Josef Katterloher besorgt.
Auch wenn das Konzept zum Umbau der Seecontainer relativ klar und logisch ist, habe ich mir zur Sicherheit das eBook 'Pocketcontainer' von Stefan Brandt besorgt. Darin habe ich einige sehr pfiffige Detail- Lösungen gefunden, die den Ausbau stark vereinfacht und verbessert haben.
Ausbau der Seecontainer zum Tiny House
Mai-Juni 2019
Mit dem Container, der die zukünftige Werkstatt darstellen wird, haben wir angefangen. Der war bereits ausgebaut gewesen, jedoch im Hinblick auf Wärmedämmung völlig falsch und dementsprechend feucht und modrig. Diana und ich haben ihn an einem einzigen Tag komplett "entkernt".
Da dieser Container eine spezielle Version mit Wänden aus Sperrholz- Fiberglas- Verbund ist, wird er nicht mehr gedämmt. Für was haben wir in Zukunft toskanisches Klima ;-)
Für die beiden Wohncontainer gibt es eine Wärmedämmung aus 50 Millimetern Styropor an den Wänden und Styrodur am Boden, was laut gängigen Berechnungen der Dämmung einer 36 Zentimeter starken Ziegelmauer entspricht. Das sollte doch genügen.
Containerausbau im Zeitraffer
Den Innenausbau der beiden Seecontainer habe ich mittels Timelapse/ Zeitraffer Technik festgehalten, das ist ja doch irgendwie etwas einmaliges für uns. Wer Lust hat, Diana und mir bei der Arbeit zuzusehen:
Zwischenstand: So sieht der erste Seecontainer nach Einbau der Fenster und der Wärmedämmung aus:
Unser Mikrohaus aus den beiden Seecontainern werden wir unter dem bestehenden Heudach ("Fienile") aufstellen, so dass sie geschützt und schattiert stehen. Wir ordnen sie so an, dass zwischen beiden Containern ein überdachtes Atrium entsteht. Da das Dach vier Meter länger ist als die Container, werden wir im Süden noch eine schöne überdachte Terrasse bekommen, auch ein Teil des provisorischen Koiteichs wird sich noch unter dem Dach befinden:
Wie oben schon geschrieben, werden unsere Wohncontainer geschützt unterm Heudach, sprich der Scheune im italienischen Stil, stehen. So wird das dann in etwa aussehen:
Da sollte es sich doch eineinhalb- bis zwei Jahre lang aushalten lassen, oder? ;-)
Die Scheune ("il fienile") hat im Juni bereits ein neues Dach bekommen.
Der Innenausbau der Container geht voran: