10. November 2017

Ich finde die runden Eyepieces der Nikon- Profimodelle einfach besser. Ich sehe da besser durch, sie legen besser am Auge an (an meinem?) und irgendwie hab ich damit auch weniger Nasenabdrücke auf dem Display :o)  (ja, meine Nase IST groß). Also habe ich recherchiert, ob es nicht für die "kleinen" Nikons auch runde Augenmuscheln zum nachrüsten gibt.

Beim googeln stößt man zuerst auf ziemlich viele schon ältere Beiträge, in denen Nikon Benutzer den Wunsch und Lösungsansätze bzw. -Wege beschreiben, das Vergrößerungsokular DK-17M(*) oder eben einfach nur das runde Eyepiece DK-17 (D2, D2x, D3, D700, D3s, D4 usw.) oder auch die größere, weiche Augenmuschel DK-19 an nicht-Profimodellen zu verwenden. Der Weg scheint auf den ersten Blick einfach, denn es gibt den Okularadapter DK-22 zum Aufstecken an Stelle der originalen halbrunden Augenmuschel, mit rückseitig einer runden Aufnahme inklusive Innengewinde. Dass der Teufel wie so oft im Detail steckt, merkt man erst, wenn man beides, also DK-17/M und DK-22, gekauft hat und versucht, das ganze nun an der Kamera zu montieren. Während das DK-22 noch geschmeidig an seinen zugedachten Platz flutscht, weigert sich das DK-17/M beharrlich, sich in das Gewinde des DK-22 reinschrauben zu lassen.  Das kann auch nicht gehen, denn das Außengewinde des DK-17/M hat 22 Millimeter, wogegen das Innengewinde des DK-22 nur 19 Millimeter aufweist - welch grandiose Logik bei den Teilebezeichnungen :-D 

Ein "offizielles" Adapterstück mit 22 Millimetern Innengewinde gibt es meines Wissens nach nicht, jedoch kann man, mit viel Feingefühl, den DK-22 innen ausschleifen, bis 22mm erreicht sind. Die Restwandstärke liegt dann bei zarten 0,5 Millimetern, aber es ist machbar. Ich habe es probiert, indem ich 80er Schleifpapier um einen dicken Filzstift gewickelt und festgeklebt, mir also praktisch eine Art "Sandpapier-Feile" gebaut habe. Nach 10 Minuten war es geschafft. Das DK-17 bzw. DK-17M ist ja aus Metall und das DK-22 und Kunststoff, ersteres schneidet sich dann schon beim Eindrehen eine Art Gewinde hinein und sitzt dann auch gut fest. Nur das gerade ansetzen zu Beginn des eindrehens ist etwas fummelig.

Mehr oder weniger durch Zufall habe ich kürzlich die First2savvv Gummi Augenmuschel bei Amazon gefunden. Wer, wie ich, nur Wert auf "das Runde" legt, kann das kleine Zubehörteil einfach so verwenden wie es geliefert wird. Das tolle daran aber ist, es besteht aus zwei Teilen, wobei das Teil zum Aufstecken dem DK-22 entspricht, nur eben mit wirklichen 22 Millimetern Innengewinde. Sprich, man kann sämtliche Augenmuscheln der Nikon Profi Reihe einfach reinschrauben. Und es kostet auch noch deutlich weniger als "das echte" DK-22. 

Übrigens gibt es auch eine günstige Alternative zum klassischen DK-17 Eyepiece (ohne "M"/ Vergrößerung), das EN-4 von JJC. Da beim Nachrüsten ja der Sucher bereits verglast ist, habe ich das im EN-4 enthaltene Glas rausgebaut. Es wäre zwar ein guter Schutz und erheblich leichter zu putzen als die tiefliegenden kleinen DX Sucher, aber ich bin der Meinung, dass mit zusätzlichen Glasschichten der Durchblick eher schlechter- als besser wird... 

(*) Inzwischen gibt es auch für die kleinen Nikons ein Vergrößerungsokular, das DK-21M, aber das ist nicht rund. Die Links in diesem Artikel führen direkt zu den jeweiligen Produktseiten auf Amazon.de, ich würde mich sehr freuen, wenn Du den Artikel über meinen Link kaufst, er kostet dich keinen Cent mehr aber ich bekomme eine kleine Provision :)